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Pflege // 26.02.2023

Detox für die Haut

Schädlichen Ballast loswerden und frisch durchstarten: Durch Fasten und gezielte Pflege lässt sich die Hautqualität verbessern. Lesen Sie, wie ein solcher Skin Reset gelingen kann – und welche Wirkstoffe die Haut dabei unterstützen.

Durch den marketingstarken Detox-Boom hat sich Fasten gesellschaftlich etabliert und liegt im Trend. So haben zwei Drittel der deutschen Bevölkerung bereits einmal im Leben zeitweise auf bestimmte Genussmittel oder Konsumgüter verzichtet. Es besteht wissenschaftlicher Konsens über die gesundheitlichen Vorzüge des Heilfastens  ebenso wie über die einer kalorischen Restriktion wie z. B. dem intermittierenden Fasten (Intervallfasten). Selbstheilungsprozesse sorgen dafür, entscheidende Alterungsvorgänge zu drosseln und können präventiv wie auch förderlich bei einer Vielzahl altersassoziierter Krankheiten, wie z. B. Arteriosklerose, Krebs, Diabetes oder Niereninsuffizienz, wirken. Neben den günstigen physischen Auswirkungen zeigt sich oft eine positive Wirkung auf die Psyche. Diese lässt sich durch eine stärkere zentrale Verfügbarkeit von Serotonin sowie die Ausschüttung von Endorphinen erklären.

Wertvolle Unterstützung

Zwischendurch etwas weniger Kosmetik verwenden, dafür aber Wirkstoffe sehr gezielt einsetzen – das kann die Haut „entgiften“, Entzündungsprozessen entgegenwirken und dadurch einen regelrechten Reset (Neustart) bewirken. Manchmal ist weniger eben mehr, und vor allem während des Fastens ist es wichtig, den Organismus sowie die Haut bei der Entgiftung zu unterstützen und ihnen Ruhephasen zu bieten. Die Haut als größtes körpereigenes Organ profitiert durch das Ausbleiben schädigender Noxen  bzw. den Nahrungsentzug ebenfalls entscheidend von Fastenphasen. So konnte in Studien eine Verbesserung verschiedener Hautkrankheiten wie Akne oder Psoriasis  durch Fasten oder einen Nahrungsverzicht belegt werden. Diese Dermatosen korrelieren mit einer Überfunktion der Talgdrüsen, die besonders durch Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index getriggert werden (z. B. Zucker, Weißmehl, Transfette) oder durch den Konsum von Kuhmilch. Ein Verzicht dieser Lebensmittel geht häufig einher mit der positiven Regulation des Krankheitsbildes.

Den Hautstress reduzieren

Doch auch gesunde Hautzustände profitieren vom Fasten auf diverse Art und Weise, denn Fasten reduziert oxidativen Stress im Körper. Unter oxidativem Stress wird ein Übergewicht freier Radikale verstanden, die durch Zellschädigungen auch Hautalterungserscheinungen begünstigen.
Obwohl der Nahrungsentzug zunächst eine Stressreaktion im Körper hervorruft, die mit einer Kaskade verschiedener hormoneller Umstellungen einhergeht, ist jede Nahrungsaufnahme auch eine Belastung für den Körper.

  • Beim Fasten bleibt dieser Stressor aus bzw. wird verzögert, was zu einer positiven Regulation oxidativer Prozesse führt.
  • Zudem soll der Körper gegenüber anderen Belastungen resistenter werden.
  • Die Hautgesundheit kann in der Zeit des Fastens durch den Einsatz von gezielten Wirkstoffen und der Reduzierung von Kosmetika gefördert werden.

Eine Vielzahl von zellulären und organischen Alterungsprozessen werden im Organismus durch Mikroinflammationen (Mikroentzündungen) hervorgerufen oder begünstigt. Etabliert hat sich daher der Begriff Inflammaging.

Von Dr. Julia Mader & Dr. Nini Nielson