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Pflege // 30.12.2021

Feuchtigkeitsbooster im Winter

Für die Haut sind Kälte, Wind und Temperaturschwankungen echte Stressoren. Sie können zu Rötungen, Juckreiz und Trockenheit führen. Mit geeigneten Produkten und Behandlungsvarianten bleibt die Haut jedoch auch im Winter gut hydriert und strahlend.

Bei Kälte produzieren die Talgdrüsen weniger Sebum. Das alleine führt schon zu einer trockeneren Haut. Hinzu kommt, bedingt durch starke Temperatur-schwankungen, dass der TEWL (transepidermale Wasserverlust) der Haut steigt. Sie verliert also mehr Feuchtigkeit, insbesondere in beheizten Räumen. Feuchtigkeit wird für bestimmte Hautfunktionen allerdings zwingend benötigt. Insgesamt kann die Haut also fett- oder feuchtigkeitsärmer werden – in einigen Fällen auch beides gleichzeitig. Denn ist die Haut lipidarm, kann sie zwangsläufig weniger Feuchtigkeit halten und die Verdunstung steigt an.

Raus aus dem Teufelskreis

Die Folge von trockener Haut, egal ob dehydriert oder lipidarm: Die Barriere ist gestört, die Haut reagiert empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen, sie  kann sich schlechter schützen, rötet und schuppt sich eventuell, ein unangenehmes Spannungsgefühl kann auftreten. Den oben beschriebenen Teufelskreis kann man mit geeigneter Hautpflege gut unterbrechen. Dabei sind vor allem zwei Bestandteile relevant: Lipide und Feuchtigkeit. Feuchtigkeitsverlust im  Winter betrifft so gut wie alle Hauttypen und -zustände. Aufgeheizte Luft in Innenräumen hat eine geringere Luftfeuchtigkeit, sie ist ungesättigt. Dadurch neigt die Haut zu einer erhöhten Verdunstung, es geht mehr Feuchtigkeit an die trockene Umgebungsluft verloren. Daher profitiert jede Haut, unabhängig vom Alter oder dem aktuellen Zustand, von zusätzlicher Feuchtigkeit. Seren, Ampullen oder Gele sind dabei die perfekte Wahl. Sie bestehen primär aus einer wässrigen Basis, ziehen gut ein und hydrieren die Haut. Hyaluronsäure oder natürliche Feuchtigkeitsbinder unseres Hydro-Lipidmantels wie Urea, Milchsäure und diverse Aminosäuren sind gut verträglich und wirken feuchtigkeitsbindend. Ob die Haut auch von Lipiden profitiert, lässt sich am besten über eine Hautanalyse herausfinden. Grundsätzlich helfen den meisten Häuten im Winter etwas reichhaltigere Pflegeprodukte bzw. ein zusätzliches Gesichtsöl. Fette  sind auch perfekt für Wind und Wetterschutz an empfindlichen Partien wie Lippen und Wangen.

Zusätzliche Strapazen vermeiden

Auch in der Kabine können wir einiges dafür tun, um die Winterhaut unter den veränderten Bedingungen bestmöglich zu unterstützen. Die Feuchtigkeitsversorgung ist ein wichtiger Teil davon. Sanft reinigen ist das A und O, um die Haut nicht noch weiter aus der Balance zu bringen. Jede Reinigung, egal wie schonend, stellt eine Belastung für die Haut dar. Sie braucht danach einige Zeit, um sich zu regenerieren. Umso wichtiger ist es, dass die eigentliche Reinigung tatsächlich so mild wie möglich ist, am besten mit nichtionischen Tensiden wie Glucosiden. Lauwarmes Wasser zum Abreinigen ist perfekt – zu heiß ist kontraproduktiv, genauso wie zu kalt.

Praxis-Tipp

Im Winter fühlt es sich toll an, wenn wässrige Produkte vor dem Auftragen auf die Haut leicht angewärmt werden, z. B. die Ampulle in einem Schälchen mit lauwarmen Wasser. Rein wässrige Produkte haben auf der Haut nämlich einen kühlenden Effekt, das ist im Sommer erfrischend – im Winter kann das unangenehm sein.

Welche feuchtigkeitsspendenden Treatments empfehlen sich ganz konkret in der kalten Jahreszeit? Das erfahren Sie in dem Artikel “Ordentlich auftanken” von unserer Expertin Sarah White in der Januar-Ausgabe von KOSMETIK international.

Von Sarah White