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Fußpflege & Podologie // 01.07.2020

Hitzestress für die Füße

Wenn es um Sonnenschutz und Hautpflege geht, werden Füße oft vernachlässigt. Dabei kann Hitze und Sonneneinstrahlung gerade ihnen sehr zu schaffen machen. Was hilft also bei brennenden Füßen?

Für viele Menschen ist der Sommer die schönste Jahreszeit im Jahr, nicht nur, weil diese oft durch einen Urlaub begleitet wird, sondern weil die Sonne hier die Hauptrolle spielt. Sonne ist nicht nur Wärme-, sondern auch Energie- und Motivationsspender. Luftige, lockere und leichte Kleidung ist im Sommer angesagt. Das gilt auch für die Fußbekleidung, die im Sommer vorzugsweise aus Flip-Flops oder Sandalen besteht, gelegentlich sind wir auch barfuß unterwegs.

Strapazierte Füße

Unebenheiten im Boden können Füße strapazieren. Heiße Pflasterstein- oder Sandtemperaturen lassen sie regelrecht in Hitzestress geraten. Die Folge können brennende Füße sein, ausgelöst z. B. durch einen Sonnenbrand. Hier sind Erste-Hilfe-Maßnahmen gefragt. Sonnenstrahlen haben eine unmittelbare Auswirkung auf die Füße: Die ultraviolette Strahlung der Sonne versorgt den Körper mit Vitamin D. Dadurch werden gleichzeitig auch die Knochen, Muskeln und das gesamte Immunsystem gestärkt.

Extraportion Pflege

Sonnenlicht macht uns glücklich, weil es die Zirbeldrüse im Gehirn stimuliert, Tryptamine zu produzieren. Diese chemischen Stoffe sorgen für unser Wohlbefinden bis in die Zehenspitzen. Besonders im Sommer regen die UV-Strahlen der Sonne die Hauterneuerung und die Verhornung an. Somit bedürfen auch die empfindlichen Hautpartien der Füße einer Extraportion an Pflege. Nach einem schönen Einstieg mit einem Fußbad kann ein Peeling folgen.

Einfach duftig

Eine hochwertige Pflege mit Sonnenschutzfaktor und duftiger Note bietet Füßen die beste Voraussetzung zum Sonnenbaden. Wichtig beim Eincremen ist, Fußrücken und Fußsohlen intensiv und ausreichend einzucremen. Denn gerade hier ist die Haut besonders dünn. Sie reagiert äußerst sensibel auf zu starke Sonneneinstrahlung. Ein Grund dafür ist, dass die Füße außerhalb des Sommers meist durch geschlossene Schuhe vor Sonnenlicht geschützt sind und damit eine dünnere Lichtschwiele, also eine geringere Verdickung der Haut durch die UV-Belastung, aufweisen als z. B. die Hände. Dadurch haben sie eine kürzere Eigenschutzzeit und bekommen schneller einen Sonnenbrand.

Brennen, Bläschen und Schwellungen

Auch an den Fußsohlen kann es zu Sonnenbrand kommen. In dieser Hautzone wird, genauso wie auch in den Handflächen, kein Melanin gebildet. Melanin ist ein brauner Farbstoff, der UV-Strahlen absorbiert und so die Haut vor Sonnenschäden, z. B. durch einen Sonnenbrand, schützt. Fußsohlen haben zwar normalerweise eine dicke Hornhautschicht, die eigentlich keine UV-Strahlen durchlässt, allerdings wird diese aus kosmetischen Gründen oftmals und teilweise auch zu stark entfernt. Somit kann es bei zu starker Sonneneinstrahlung zu Verbrennungen an den Füßen kommen. Ist die Fußhaut zu stark durch die UV-Strahlung belastet, können Rötungen, Brennen, Jucken, Bläschenbildung und Schwellungen entstehen. Nun sind Sie als fußaffiner Dienstleister gefragt, die sonnengereizte Haut wieder in ihr Gleichgewicht zu bringen. Bei allem, was Sie nun tun und empfehlen, sollte die Devise „sanfte Berührung“ lauten. Verbrannte Füße können sehr schmerzhaft sein.

Beruhigende Pflege

Eine gesunde Haut ist enorm belastbar und verfügt über eine große Regenerationsfähigkeit. Kleine Verletzungen verheilen in kurzer Zeit. Gerade die hohen Temperaturen, die intensive Sonnenstrahlung sowie ein erhöhter Wasserkontakt, z. B. beim Schwimmen im Meer oder im Schwimmbecken, können zu regelrechten Hautstrapazen führen. Dies führt die Haut an ihre Belastungsgrenze. Jetzt ist Feuchtigkeit und Leichtigkeit gefragt, gerade im Hinblick auf eine beruhigende und ausgleichende Pflege. Berücksichtigen Sie hier unbedingt auch den jeweiligen Hauttyp, denn besonders bei sensibler Haut kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

Kühlend und antibakteriell

Setzen Sie auf Feuchtigkeit und verzichten Sie auf Fett. Kombinieren Sie hautberuhigende, kühlende und antibakterielle Wirkstoffe und vermeiden Sie Alkohol, denn dieser trocknet die Haut zusätzlich aus. Verzichten Sie auch auf Parfümanteile, denn auch diese können die geschädigte Haut zusätzlich reizen. Die Auszüge aus der Aloe vera eignen sich z. B. gut bei Sonnenbrand. Aloe vera hat eine feuchtigkeitsspendende und gleichzeitig hautberuhigende Wirkung und macht die Haut geschmeidig und weich. Kaum eine andere Pflanze besitzt sowohl regenerierende Vitalstoffe, Mineralien, Vitamine, Enzyme, Mono- und Polysaccharide als auch essenzielle Aminosäuren.

Barrierefunktion der Haut

Zwei weitere Wirkstoffe zur Regeneration von verbrannter Haut sind Nachtkerzenöl und Panthenol. Nachtkerzenöl versorgt die Haut mit lebenswichtigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Linol- und Gamma-Linolensäure). Es verbessert die Barrierefunktion der Haut, vermindert die Wasserabgabe der Haut an die Luft, normalisiert die Talgproduktion und unterstützt die Elastizität. Panthenol gilt als Schönheitsvitamin. Es erhöht nicht nur das Feuchthaltevermögen der Haut, sondern wirkt zudem auch entzündungshemmend und juckreizstillend. Weitere Pflegehighlights sind Urea sowie Hyaluronsäure. Die Endprodukte haben unterschiedliche Konsistenzen. Achten Sie speziell bei einer Creme darauf, diese nicht zu dick aufzutragen, dadurch werden die Poren verschlossen und die Haut in ihrer Atmung behindert. Zudem kann überschüssige Hitze nicht mehr abgegeben werden und es kann zu einem Wärmestau kommen.

Erfrischendes Hautgefühl

Kühlendes Menthol ist gut geeignet für heiße Tage. Die kühlende Wirkung resultiert aus dem hohen Mentholgehalt, in Verbindung mit einer Eukalyptol-Dosis. Diese beiden Wirkstoffe sind die einzigen chemischen Verbindungen, die, abgesehen von thermischen Reizen, die Kälte­rezeptoren der Haut stimulieren. Unmittelbar nach der Anwendung spürt der Kunde ein angenehmes Frischegefühl. Menthol und Eukalyptol binden an die Ionenkanäle an, die durch Kältereize aktiviert werden. Die Inhaltsstoffe simulieren einen Temperaturabfall und überlisten damit das Nervensystem. So können mentholhaltige Fußpflegeprodukte bzw. solche mit Pfefferminzöl ein erfrischendes Hautgefühl hervorrufen, obwohl die Außentemperatur, z. B. im Sommer, eher zu einem unangenehmen Hitzegefühl Anlass gibt. Durch die erhöhte Übertragungsfrequenz der Kälterezeptoren werden andere Reizsignale blockiert. Daher wird Menthol auch eine leicht analgetische Wirkung zugeschrieben, die sich z. B. in einer Juckreizlinderung äußern kann.

After-Sun-Pflege

Um die oftmals gewünschte Bräune durch Sonnenbäder zu erhalten, können Sie Ihren Kunden eine feuchtigkeitsspendende After-Sun-Pflege empfehlen. Diese trägt dazu bei, dass sich die gebräunte Haut nicht schuppt und möglichst lange schön bleibt. Vermitteln Sie Ihren Kunden, dass Sonnenschutz Pflicht ist und zwar von Kopf bis Fuß. Erklären Sie Ihren Kunden in diesem Zusammenhang auch, was die UV-Strahlung auf der Haut bewirkt und sprechen Sie sowohl über die Vorteile als auch über die möglichen Gefahren beim Aufenthalt in der Sonne. Raten Sie Ihren Kunden grundsätzlich, die aggressive Mittagssonne möglichst zu meiden. Gestalten Sie einen kleinen Flyer, in dem Sie die Füße in den Fokus stellen und alle wichtigen Informationen für die Fußhautpflege und den Aufenthalt in der Natur zusammentragen.

Rundum gut beraten

So erhält Ihr Kunde ein ganzheitliches Paket zum Umgang mit „Füßen und Sonne“ und fühlt sich bei Ihnen rundum gut beraten. Sollten Sie im Rahmen einer Behandlung mit einem besonders ausgeprägten Sonenbrand konfrontiert werden, dann empfehlen Sie Ihrem Kunden auf alle Fälle den Besuch eines Hautarztes, denn mit Sonnenbrand ist nicht zu spaßen. So sind und bleiben Sie auf der sicheren Seite.

Von Ursula Maria Schneider