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special // 30.01.2023

Vitamine für die Haut

Was fällt Ihnen als Hautexpertin zu A, B, C und E ein? Richtig, es geht um Vitamine! Hier lesen Sie, wie diese kraftvollen Winzlinge wirken und wie sie als besondere Power-Helfer unserer Haut jede Menge Gutes tun können.

Vitamine sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, weil sie wichtige Rollen in unserem Stoffwechsel übernehmen, der Körper sie aber nicht oder nur unzureichend  selbst herstellen kann. Vitamine können auch bei der Hautpflege eine große Rolle spielen. Dabei geht der Einsatz der verschiedenen Vitamine, die heute in Ampullen, Cremes, Seren, Masken und Co. für die unterschiedlichsten Hautpflegeziele verwendet werden, weit in die Kosmetikgeschichte zurück.
Ob Anti-Aging, Hautregeneration, Stärkung der Hautbarriere, Hautverfeinerung oder Ausgleich des Hauttons – Vitamine haben auch auf der Haut angewendet viel mehr auf dem Kasten, als man denkt!  Allerdings gibt es der Nutzung von Pflegeprodukten mit Vitaminen einige Dos und Don’ts, die unbedingt berücksichtigt werden sollten. Denn nicht für jede Haut sind alle Vitamine gleich gut geeignet – und nicht alle Vitamine sollten über einen längeren Zeitraum oder gleichzeitig mit jedem beliebigen anderen Wirkstoff verwendet werden.

„A“ wie Anti-Aging

Vitamin A (INCI: Retinol) – Der menschliche Körper produziert selbst kein Vitamin A, er kann es nur über die Nahrung aufnehmen. Enthalten ist es beispielsweise in einigen Obst- und Gemüsesorten sowie in Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Vitamin A und seine stabileren Derivate werden aufgrund ihrer hauterneuernden Eigenschaften gerne in kosmetischen Produkten verwendet.
Reines Vitamin A, bekannt unter dem Namen Retinol, ist die im Körper wirksame Form. In Pflegeprodukten angewendet kann Vitamin A die Kollagenproduktion der Haut aktiv ankurbeln, was ersten Fältchen und Linien entgegenwirkt und der Entstehung neuer vorbeugen kann. Auch bei nreinheiten kann Retinol hilfreich sein. Es fördert die Hautabschilferung, unterstützt dadurch die Regeneration der Haut, was wiederum ein gleichmäßigeres Hautbild fördert. Eine zu hohe Menge von Vitamin A und seinen Derivaten kann allerdings zu unerwünschten Reaktionen der Haut führen. Aus diesem Grund ist die Einsatzmenge in kosmetischen Produkten in Deutschland auf 0,3 % begrenzt.

„B“ wie Beauty-Allrounder

Vitamin B – Hinter der Bezeichnung Vitamin B verbirgt sich eine große Gruppe verschiedenster, chemisch sehr unterschiedlicher Moleküle. Allen gemeinsam ist, dass sie wasserlöslich sind und alle ausnahmslos wichtige Rollen in unterschiedlichen Stoffwechselprozessen erfüllen. Man findet die B-Vitamine sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln, in Obst, Gemüse, Getreide, Nüssen, Fleisch, Fisch oder auch in Milchprodukten. Beispiele für Vitamine der B-Gruppe, die auch in Kosmetikprodukten gerne und häufig verwendet werden, sind Vitamin B3-Derivate wie Niacin (Nicotinsäure und Nicotinsäureamid), Pro-Vitamin B5 (Panthenol) oder Vitamin B7 (Biotin).

  • Niacinamid unterstützt die hauteigene Kollagensynthese, stärkt die Hautschutzbarriere, verbessert die Regeneration der Haut und wirkt so kleinen Linien und Fältchen entgegen. Außerdem kann es bei vermehrter Produktion von Talg, fettiger und unreiner Haut sowie bei Hyperpigmentierung und Rötungen einen positiven, ausgleichenden Einfluss auf das Hautbild haben.
  • Panthenol, also Pro-Vitamin B5, hat eine feuchtigkeitsspendende und beruhigende Wirkung auf die Haut. Daher findet man es häufig in Pflegeprodukten für die eher trockene und empfindliche Haut  sowie in Haarpflegeprodukten.
  • Vitamin B7, besser bekannt als Biotin, gilt als das Beauty-Vitamin schlechthin, denn es hilft Haut,  Haare und Nägel gesund zu erhalten. Außerdem schützt es vor negativen Umwelteinflüssen – ist als  ein natürlicher Allrounder für Schönheit.

Von Dr. Andrea Weber