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Fußpflege & Podologie // 06.03.2023

Warzen – Ursachen und Behandlung

Warzen sind gewöhnlich nicht gefährlich, auch wenn sie zu den gutartigen Tumoren zählen. Allerdings erweist sich die Behandlung häufig als langwierig und manchmal auch schmerzhaft. Als Podologe kann man seine Patienten dabei fachkundig begleiten. Podologin Maren Bloß erläutert, worauf es ankommt.

Sich mit einem Warzenerreger zu infizieren, hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Vielmehr weist unser Immunsystem eine Schwäche auf, die es dem Erreger möglich macht, in das betroffene Areal einzudringen.

Viren als Warzenauslöser

Die bekannteste Gruppe der Erreger von Warzen sind die Humanen Papillomviren (HP-Viren, HPV). Warzenviren vermehren sich auf der Haut, dringen durch feine Risse ein und regen die Zellvermehrung an: Es entsteht dickere Haut, die dann als Warze hervorsteht. Warzen gibt es in unterschiedlichen Varianten. Für Behandler macht es aber keinen Unterschied, ob sie es mit der gemeinen Warze (Verruca vulgaris) oder einer Flach- bzw. Mosaikwarze zu tun haben. Der therapeutische Ansatz ist fast immer gleich. Die gemeine Warze macht rund 70 Prozent aller verrukösen Epithelhyperplasien aus. Betroffen sind meist Hände, Finger, Nagelränder oder Fußsohlen.

Wie identifizieren Sie Warzen?

Die von einer Warze betroffene Stelle weist an der Oberfläche zerklüftetes Gewebe auf, das an einen Blumenkohl erinnert. Zu Beginn bildet die Haut ein stecknadelkopfgroßes Knötchen. Die Oberfläche ist meist hart und knotig. Im Inneren befinden sich dunkle Punkte, sogenannte intraläsionale Einblutungen. Die Hautpapillen sind durchbrochen und die Warze kann sich durch Warzenhämorrhagien nach oben ausbuchten. An der Fußsohle kehrt sich dieser Vorgang oft um: Die Ausbuchtung wird durch die Druckbelastung in den Fuß getreten, die Erhebung richtet sich nach innen. Im Randbereich kann es zu Tochterwarzen kommen.

Wie lassen sich Warzen an den Füßen beikommen?

Wichtig ist zunächst, die Warze als solche zu erkennen und sie von ähnlichen Hautveränderungen zu unterscheiden, wie etwa

  • verschiedenen Arten von Clavi (Hühneraugen)
  • austretender Gelenkflüssigkeit (Synovia), die unter der Haut eine glasige Beule bildet
  • diffusen Hautwucherungen
  • nicht pigmentierten Naevi (Muttermale)
  • Hautkrebs

Welche Arzneien wie lange verwendet werden, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Kann man eine andere Hautveränderung ausschließen (siehe oben)? Ohne diese Differenzierung kann es zu end- und erfolglosen Fehlbehandlungen kommen.
  • Wo genau sitzt die Warze? Dies beeinflusst auch die Therapie.
  • Schützt Hornhaut die Warze? Dann ist die Stelle erstmal zu entlasten und die Hornhautbildung zu minimieren, damit das Medikament überhaupt wirken kann.
  • Welche therapeutischen Maßnahmen sind bereits ergriffen? Hat man im Vorfeld schon behandelt? Und wenn ja, mit welchem Präparat? Hier wäre außerdem zu klären, warum dies nicht erfolgreich war.
  • Welche Arzneimittel eignen sich überhaupt? Dies hängt u. a. vom Schmerzempfinden, der Hautreaktionen und möglichen (Pflaster-)Allergien ab.
  • Ist der Patient bereit, die Behandlung über einen langen Zeitraum mitzutragen? Kann er sie selbst zu Hause anwenden? Bei Erwachsenen sind Behandlungen von zwölf bis 15 Monaten keine Seltenheit. Der Patient sollte sich darüber im Klaren sein, dass nur Konsequenz zum Erfolg führt.
  • Benötigt der Patient eine Verordnung? Und ein Rezept für die angewendete Arznei?

Individuelle Therapie-Entscheidung

Das ultimative Mittel bei der Behandlung von Warzen gibt es nicht. Wichtig ist, dass eine podologische Behandlung mit dem behandelnden Arzt abgesprochen wird. Die einzelnen Arzneimittel haben unterschiedliche pharmakologische Wirkweisen. Einige Medikamente können durchaus Schmerzen verursachen. Andere Produkte müssen über einen langen Zeitraum oft mehrmals wöchentlich aufgetragen werden. Die unsachgemäße Anwendung kann zu Überreaktionen, Allergien oder auch schmerzlichen Entzündungen führen, zudem kann der Erfolg ausbleiben. Eine Warzentherapie sollte gut durchdacht sein, dann steht einem therapeutischen Erfolg nichts im Weg.

Von Maren Bloß