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HAND & NAILS // 19.05.2014

Hygiene im Nagelstudio

In Nagelstudios kann es gar nicht sauber genug sein. Nehmen Sie den Kampf gegen rasant wachsende Bakterienstämme auf!

Jeder Kunde hat Anspruch auf eine Dienstleistung, die den hygienischen Standards entspricht. Auch im Nagelstudio kann ein Infektionsrisiko für schwerwiegende Krankheiten durch den Kontakt mit Blut nicht ausgeschlossen werden. Bereits winzige Blutmengen an Feilen, Fräsern, Zangen, Pinzetten etc. genügen manchmal. Die Übertragung von Pilzkrankheiten an Haut und Nägeln ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Hygiene dient also der Vorbeugung von Infektionserkrankungen, insbesondere durch Reinigung und Desinfektion.

Gesetzliche Regelungen beachten

Zum Schutz von Dienstleister und Kunden gibt es gesetzliche Regelungen. Neben den Gesetzen auf Bundesebene, insbesondere dem Infektionsschutzgesetz (IfSG), existieren Verordnungen und Bestimmungen auf Landesebene, z. B. die Hygieneverordnungen der einzelnen Bundesländer. Die Überwachung von deren Einhaltung obliegt den jeweiligen Gesundheitsämtern und -behörden. Nicht zu vergessen sind außerdem die einschlägigen, berufsgenossenschaftlichen Unfallverhütungsvorschriften. In den gültigen Verordnungen und Bestimmungen ist geregelt, wer mit welchen Tätigkeiten zur sorgfältigen Beachtung der Regeln der Hygiene nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik verpflichtet ist. Desinfektions- und Sterilisationsverfahren dürfen nur Personen anwenden, die über die notwendige Sachkunde verfügen. Über die erforderlichen Kurse und die entsprechenden Anbieter kann man sich bei den zuständigen Gesundheitsämtern und –behörden informieren.

Spezialisierte Produkte verwenden

Ein wichtiger Bestandteil der gesetzlichen Regelungen ist das Erstellen und Führen eines Hygieneplans. Dieser regelt alle Maßnahmen (was wird wann, womit und wie gemacht) zur Gewährleistung der vorgeschriebenen Hygiene und muss  eigenverantwortlich vom Dienstleister erstellt und geführt werden. Es gibt hochwertige, spezialisierte Produkte zur Desinfektion von Händen, Haut, Instrumenten und Flächen. Sie töten unerwünschte Keime ab. Ein einziges Desinfektionsmittel für alle Bereiche zusammen gibt es allerdings nicht. Seien Sie bei einer Prüfung durch die zuständige Behörde auf der sicheren Seite, indem Sie nur Mittel verwenden, die als wirksam bewertet wurden. Anerkannte Hygienepräparate können der Desinfektionsmittelliste des Robert-Koch-Instituts (RKI), der Liste der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie(DGHM) oder der Liste des Verbunds angewandter Hygiene (VAH) entnommen werden. Die Liste der DGHM ist in erster Linie auf die Routine (laufende Desinfektionen) ausgerichtet; die Liste des RKI vornehmlich auf die behördlich angeordnete Desinfektion. Produkte der aktuellen VAH-Liste sind einer regelmäßigen Prüfung und Zertifizierung unterworfen und garantieren die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe.

Jeden Schritt beachten

Folgende Hygieneregeln gelten außerdem für Mitarbeiter in Nagelstudios:  keinen Arm- oder Handschmuck bei der Arbeit am Kunden tragen;  bei jeder Behandlung Arbeitskleidung tragen; vor und nach jeder Behandlung Hände desinfizieren;  die zu behandelnden Hautpartien vor der Behandlung mit Wasser und Seife reinigen, anschließend Hautdesinfektion durchführen; Reinigung und Desinfektion der Arbeitsflächen (dazu gehören auch Manikürschalen etc.) nach jeder Behandlung; Desinfektion und ggf. Sterilisation aller verwendeten Instrumente und Austausch von Einwegmaterial wie z. B. Feilen;  neue Auflagen für jeden Kunden (Papierhandtücher o. Ä.); Arbeitsflächen, Waschbecken, Fußböden und Toiletten  täglich reinigen. Nach der Desinfektion sollten die Hände gewaschen werden. Das verhindert das Verteilen von Keimen in die Umgebung. Häufiges Händewaschen, insbesondere mit Seife und heißem Wasser, entfettet und trocknet die Haut allerdings auch aus, und rissige, geschädigte Haut lässt sich nicht sicher und zuverlässig desinfizieren. Eine regelmäßige Pflege der Haut ist daher ebenfalls unerlässlich.

Eine regelmäßige Pflege der Haut ist daher ebenfalls unerlässlich.

Von Yvonne Weber, selbstständige Naildesignerin