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Fußpflege & Podologie // 11.07.2023

Wirkstoffe in der Fußpflege

Fußpflegeprodukte gibt es mit vielen verschiedenen Inhaltsstoffen. Sie können bei den verschiedensten Problemstellungen helfen. Wichtig ist allerdings, dass man sich mit ihrer Wirkweise auskennt – nur dann lassen sich negative Begleiterscheinungen vermeiden. Dieser Leitfaden unterstützt Sie bei der richtigen Produktauswahl.

Fußpflegeprodukte sind kleine Kraftpakete: Je nach Bedürfnis können sie Fußprobleme deutlich verbessern. Dabei ist es gar nicht so einfach und selbstverständlich, sich im Produktdschungel zurechtzufinden. Die Aufgabe der professionellen Fußpflege und Fußtherapie ist es, sowohl die gängigen Wirkstoffe zu kennen, als auch die jeweiligen Hautbedürfnisse und Risiken der Anwendung im Blick zu haben.

Die Zauberformel

Alle Pflegeprodukte bestehen aus drei Komponenten:

  • Pflegemittel
  • Hilfsstoffe und Trägersubstanzen
  • Wirkstoffe.

Wirkstoffe sind hilfreich, aber nicht immer notwendig. Sie sollten immer mit einem Plan und Ziel angewendet werden, denn mit der gewünschten Wirkung geht die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen einher: Hautirritationen und Allergien, Kumulation (also der ungenügende Abbau des Stoffs mit einer unerwünschten Anreicherung), Resistenz gegen den Wirkstoff und auch eine „Überwirkung“ bei Dauernutzung, also dem Umkehren der Wirkung ins Gegenteil.

Grundsätzlich gilt: Je empfindlicher und anfälliger die Haut und je allergiegefährdeter die Person ist, desto wohldosierter sollten Wirksubstanzen eingesetzt werden.

Wirkstoffe sind eine effektive Möglichkeit, Fußprobleme zu lösen. Bei der Vielzahl an Inhaltsstoffen ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen und die Effekte der Produkte zu kennen. Fast genauso entscheidend ist es, die gezielte Anwendung zu begleiten: Fuß-Profis sollten darauf achten, dass keine Reizung durch übermäßig konzentrierte oder ständig wechselnde Produkte auftritt.

Abschwellende Wirkstoffe

Wer unter geschwollenen Beinen leidet, kann die Zirkulation von außen unterstützen: Rosskastanie (Aesculus hippocastanum seed) und rotes Weinlaub (Vitis vinifera leaf) sind beides Wirkstoffe, die leicht gerbend und tonisierend wirken und den venösen Rückstrom fördern.

Temperaturregulierende Substanzen

Zu heiß, zu kalt – beides ist unangenehm. Kalte, klamme Füße sind sogar gefährdeter für Infektionen, Warzen sind häufiger bei Menschen mit feuchtkaltem Fußmilieu.

  • Menthol oder Pfefferminzöl (Mentha piperita) kühlt müde und brennende Füße und wirkt doppelt erfrischend, wenn das Produkt direkt aus dem Kühlschrank kommt.
  • Ingwer (Zingiber officinale root), Kurkuma (Curcuma longa) und Chili (Capsicum frutescens) wirken wärmend und durchblutungssteigernd.

Massagen dürfen mit wärmenden Cremes nicht ausgeführt werden, ebenso sind diese Produkte nichts für empfindliche oder angegriffene Haut!

Heilungsfördernde Wirkstoffe

  • Panthenol hat feuchtigkeitsspendende, entzündungshemmende und regenerierende Eigenschaften. Panthenol ist ein Provitamin des Vitamin B5, das leicht von der Haut aufgenommen und in Pantothensäure umgewandelt wird.
  • Pantothensäure steigert den Aufbau von Coenzym A, das für die Zellneubildung und den Zellstoffwechsel eine entscheidende Rolle spielt. Panthenol ist empfehlenswert bei oberflächlichen Schürfwunden, bei rauer, strapazierter, empfindlicher und juckender Haut.
  • Zu dieser Kategorie zählen auch die Wirkstoffe Bisabolol und Azulen, die beide aus der Kamillenblüte gewonnen werden.

Von Anja Stoffel