Foto: stock.adobe.com/ribalka yuli

Marketing // 10.08.2023

Benefits für Mitarbeiter spielen zentrale Rolle für Motivation

Unternehmen haben es heute schwer, qualifizierte, motivierte und loyale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden – und sie zu halten.

Während Unternehmen noch vor wenigen Jahren aus einer Vielzahl von Bewerbenden die passenden Kandidatinnen und Kandidaten auswählen konnten, entscheiden heute die Bewerbenden selbst, welches Unternehmen zu ihnen passt. 

Ob ein Unternehmen hier das Rennen macht, hängt dabei längst nicht mehr ausschließlich vom Gehalt ab. Bewerbende haben heute andere Ansprüche. Ein gutes Mittel, um am Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, sind Benefits für Mitarbeiter.

Was sind Mitarbeiter Benefits?

Mitarbeiter-Benefits, engl. Corporate Benefits, sind Leistungen, die Mitarbeitende zusätzlich zu ihrem Gehalt vom Arbeitgeber erhalten. Bei diesen Zusatzleistungen kann es sich sowohl um finanzielle als auch um materielle und immaterielle Leistungen handeln, die den Mitarbeitenden bestimmte Vorteile verschaffen. Diese Zusatzleistungen sind freiwillige Leistungen: Ein Anspruch der Arbeitnehmenden auf Mitarbeiter-Benefits besteht nicht. Allerdings nutzen immer mehr Unternehmen Benefits für Mitarbeiter, um ihnen einen zusätzlichen Anreiz zu bieten und ihre Anerkennung zu zeigen. Üblich sind beispielsweise vergünstigte Mitarbeiterangebote, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, flexible Arbeitszeitmodelle, Gutscheine, Weiterbildungsmöglichkeiten, Dienstwagen, Firmenhandy und Laptop oder auch soziale Benefits. 

Unternehmen nutzen diese Neben-, Zusatz- oder Sozialleistungen, engl. Fringe Benefits, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, die Arbeitsbedingungen aufzuwerten und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über das Gehalt hinaus ihre Wertschätzung zu zeigen. Benefits für Mitarbeiter gelten als wirksames Mittel der Motivation und Mitarbeiterbindung und sind heute in vielen Unternehmen im Employer Branding verankert. 

 Steuerfreie Zusatzleistungen
Das Leben ist teuer und die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden sich über eine Gehaltserhöhung freuen. Dadurch entstehen Unternehmen allerdings höhere Lohnnebenkosten, die sie sich oft nicht leisten können. Benefits für Mitarbeiter sind hier eine gute Alternative, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Zusatzleistungen in Form von Sachbezügen anzubieten. Der Vorteil der Mitarbeiter-Benefits liegt darin, dass diese Zusatzleistungen bis zu einer Freigrenze von 50 € pro Monat und Mitarbeitendem steuerfrei bleiben. Weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer zahlen Steuern oder Sozialabgaben auf Mitarbeiter-Benefits. Einnahmen, die nicht aus Geld bestehen, bleiben gemäß § 8 Abs. 2 Satz 11 Einkommensteuergesetz (EstG), wenn die sich daraus ergebenden finanziellen Vorteile die Sachbezugsfreigrenze nicht überschreiten.

Lückenlose Dokumentation

Überschreitet der finanzielle Vorteil, der Mitarbeitenden durch Benefits entsteht, die monatliche Sachbezugsgrenze, verlieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Steuervorteil. Entsprechend ist es für Unternehmen erforderlich, Mitarbeiter-Benefits lückenlos zu dokumentieren und dem Finanzamt in der Steuererklärung alle Sachbezüge nachweisen zu können.  

Beispiele Benefits für Mitarbeiter

Mitarbeiter-Benefits sind eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber. Ob und welche Zusatzleistungen sie anbieten, ist ihnen selbst überlassen. Entsprechend vielfältig sind die Angebote, die Arbeitgeber nutzen, um im Recruiting zusätzliche Anreize zu bieten, Mitarbeitende zu motivieren und langfristig an das Unternehmen zu binden. 

Grob lassen sich die Benefits für Mitarbeiter in unterschiedliche Bereiche einteilen:

  • finanzielle Vorteile: Sie dürfen Ihren Mitarbeitenden zwar kein zusätzliches Geld zukommen lassen, können ihnen aber finanzielle Vorteile verschaffen – beispielsweise durch spezielle Mitarbeiterangebote, Vergünstigungen, Rabatte oder Bonusprogramme. Aber auch vergünstigte Speisen in der Kantine, Essensgutscheine oder kostenlose Snacks, Obst und Getränke erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie die Ausgaben der Mitarbeitenden reduzieren.
  • materielle Benefits: Junge Menschen legen häufig Wert auf moderne Technologien. Entsprechend freuen sie sich über moderne technische Benefits für Mitarbeiter wie ein Smartphone, Laptop oder Tablet der neuesten Generation. Selbst wenn sie diese Geräte auch privat nutzen dürfen, muss die technische Ausstattung, die vom Arbeitgeber bereitgestellt wird, nicht versteuert werden.
  • mobile Zusatzleistungen: Lange Zeit galt ein Dienstwagen als Prestigeobjekt. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen steuerfreien Sachbezug, sondern um einen geldwerten Vorteil. Und dieser muss versteuert werden. Ähnliches gilt für Jobräder: Diese bleiben nur steuerfrei, wenn sie mindestens zu 10 % dienstlich genutzt werden. Alternativ erhöhen auch Jobtickets oder Vorteilskarten wie die BahnCard die Mobilität der Mitarbeitenden. 
  • fachliche/inhaltliche Angebote: Sich weiterbilden und auch einmal den Blick über den eigenen Tellerrand werfen, hat enorme Auswirkungen auf die Motivation und Kreativität der Mitarbeitenden. Frische Ideen lassen sich in WorkshopsMessen oder Branchenveranstaltungen sammeln. Seminare, Schulungen, Mentoring-Programme bieten zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Weiterbildungsangebot sorgt zudem dafür, dass Mitarbeitende sich weiterqualifizieren können. Nicht selten sind zusätzliche Qualifikationen mit mehr Gehalt verbunden. Gleichzeitig sorgen Unternehmen damit für Fachkräfte aus den eigenen Reihen und sparen sich auf diese Weise vielleicht einen aufwendigen externen Recruiting-Prozess.
  • soziale Benefits: Soziale Benefits nehmen einen immer höheren Stellenwert bei Mitarbeitenden ein. Die Möglichkeiten der Unternehmen sind hier groß, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, das sich im Sinne einer guten Work-Life-Balance mit dem Privatleben der Mitarbeitenden bestmöglich vereinbaren lässt und ihnen zahlreiche individuelle Freiheiten lässt. Der Klassiker sind hier steuerfreie Leistungen zu einer Lebens-, Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Kinderbetreuung in Form eines Betriebskindergartens oder einem Zuschuss für die Kita oder eine Tagesmutter. Hier geht es aber auch um flexible Arbeitsmodelle wie Remote Jobs, die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, die Vier-Tage-Woche, Downshifting (reduzieren der Arbeitszeit) oder Sabbaticals. Ebenso wie größerer Spielraum bei der Urlaubsplanung, beispielsweise um seinen Jahresurlaub am Stück zu nehmen. Weitere soziale Benefits, die auf das Arbeitsklima und den Zusammenhalt einzahlen, sind Teamevents, Betriebsausflüge oder Mitarbeiterfeste. 
  • Gesundheitsförderung: Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist sowohl für das persönliche Wohlbefinden als auch für die Produktivität am Arbeitsplatz von entscheidender Bedeutung. Unternehmen, die Gesundheitsleistungen wie regelmäßige Gesundheitschecks oder Mitgliedschaften in Fitnessstudios anbieten, helfen Mitarbeitenden dabei, sich um ihre körperliche und geistige Fitness zu kümmern. Übrigens: Zusätzlich Leistungen des Arbeitgebers, die das Risiko von Krankheiten reduzieren oder verhindern sowie Maßnahmen, die die Gesundheit in Betrieben fördern, sind bis zu einem Betrag von 600 € pro Jahr und Mitarbeitendem steuerfrei (vgl. § 3 Abs. 34 EstG). 

weitere Informationen zum Thema und den vollständigen Text finden Sie hier. 

Von SumUp Team