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Dermatologie & Ästhetik // 24.01.2024

Rosazea – der Fluch der Kelten

Im ersten Teil unserer Rosazea-Serie schildert Kosmetikmeisterin Carolin Bense, was es mit dieser verbreiteten Hauterkrankung auf sich hat, welche Ursachen aktuell diskutiert und erforscht werden – und was die Kelten damit zu tun haben.

In Deutschland leiden ca. zehn Millionen Menschen an Rosazea, jedoch ist nur jede zehnte betroffene Person in ärztlicher Behandlung. Die Hauterkrankung tritt am häufigsten im Gesicht auf. Typische Areale sind die Wangen, Kinn, Nase und der Stirnbereich. Begleitet wird diese Erkrankung durch sogenannte „Flushes“, plötzlich auftretende Hautrötungen, die u. a. durch Triggerfaktoren wie bestimmte Lebensmittel ausgelöst werden.

Vielfältige Ursachen

Bei Rosazea sind die Ursachen sehr komplex, da es sich hierbei um eine Fehlfunktion verschiedener Regulationssysteme handelt.
In den letzten Jahren hat man mehr über diese Erkrankung herausgefunden, jedoch sind die genauen Ursachen noch nicht gänzlich erforscht. Man geht nach der aktuellen Lage davon aus, dass es sich bei Rosazea um eine Fehlfunktion des Gefäß-, Immun- und Nervensystems handelt sowie eine genetische Veranlagung vorliegt. Die meisten Fälle der Rosazea treten ab dem 30. Lebensjahr auf.

Wodurch entsteht die “Knollennase”?

Neben den vom Stadium abhängigen Erythemen, die nur temporär oder bereits dauerhaft etabliert sein können, weist die Haut typische Effloreszenzen wie Papeln, Pusteln und in fortgeschrittenen Stadien sogar Phyma (knolliger Auswuchs) durch übermäßige Gewerbsvermehrung auf. Die bekannteste dieser Hyperplasien ist das sogenannte Rhinophym, das früher auch stigmatisierend als „Säufernase“ bezeichnet wurde. Heute wissen wir, dass diese Gewebsvermehrungen auf eine übermäßige Kollagenproduktion zurückzuführen sind, da die Rosazea-Haut eine erhöhte Anzahl von Mastzellen und Fibroblasten aufweist, die durch die Entzündungsprozesse aktiviert werden. Alkohol ist in diesem Fall lediglich ein Trigger-Faktor und keine Ursache des Rhinophyms.

Lesen Sie im zweiten Teil unserer Serie, was es mit der Demodex-Milbe auf sich hat und weshalb helle Hauttypen besonders betroffen sind.

Von Carolin Bense, Schulungsleiterin Thalgo Cosmetic