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Hautbilder & Fakten // 26.11.2023

Verzuckerung als Aging-Faktor

Glykation ist ein natürlicher Prozess, der die Hautgesundheit negativ beeinflusst. Zwar kann er nicht vollständig vermieden werden, doch es gibt Strategien zur Prävention und Behandlung. Welches das sind, schildert Kosmetikwissenschaftlerin Dr. Meike Streker.

Die Alterungsprozesse der Haut werden durch intrinsische und extrinsische Faktoren beeinflusst. Dabei dominieren Merkmale wie Faltenbildung, Elastizitätsverlust sowie der Verlust an Spannkraft und ein raues Erscheinungsbild. Der Alterungsprozess geht dabei mit phänotypischen Veränderungen der Hautzellen einher sowie mit strukturellen und funktionellen Veränderungen der extrazellulären Matrixkomponenten, wie Kollagenen und Elastin.

  • Extrinsische Faktoren wie z. B. Umweltnoxen und Ernährungsgewohnheiten sind relativ leicht zu steuern.
  • Die intrinsischen Faktoren sind jedoch wesentlich genetisch bestimmt und daher nur schwer zu beeinflussen. Hierzu zählt neben dem Einfluss der Genetik und den Hormonen die Verzuckerung der Haut, die fachlich als Glykation bezeichnet wird.

Glykation – wenn Zucker mit Eiweiß reagiert

Glykation ist eine langsame, nicht-enzymatische Reaktion, bei der Zucker – insbesondere Glukose und Fruktose – mit Proteinen oder Lipiden in den Geweben des Körpers reagieren. In der Haut entstehen bei dieser Reaktion neue Rückstände oder Vernetzungen (fortgeschrittene Glykationsendprodukte, AGEs) in der extrazellulären Matrix der Dermis. Die Bildung dieser Brücken zwischen dermalen Molekülen wird für den Verlust der Elastizität und anderer Eigenschaften der Dermis verantwortlich gemacht.

> Im Rahmen der Glykation können sich Glukosemoleküle an Kollagenfasern binden. Dadurch entstehen sogenannte Glykationskreuze, die AGEs (Advanced Glycation Endproduct). Sie  beeinträchtigen die normale Struktur des Kollagens und verändern sie.

> Die Bildung von AGEs verursacht zudem eine Versteifung des Kollagens.

> Als Folge verliert das Kollagen seine Elastizität und Flexibilität, was wiederum in einer verminderten Festigkeit und Spannkraft und letztlich in Form von Falten an der Haut sichtbar wird.

> Ferner kann die Glykation die Synthese von neuem Kollagen beeinträchtigen: Die Haut ist dann möglicherweise weniger in der Lage, beschädigtes Kollagen zu ersetzen und die Hautstruktur aufrechtzuerhalten.

> Letztlich führt die veränderte Struktur von glykiertem Kollagen zu einer schlechteren Qualität des Kollagens, was die Gesundheit und das Erscheinungsbild der Haut nachhaltig beeinflusst.

Dr. Meike Streker

ist Kosmetikwissenschaftlerin mit umfassender Erfahrung im Bereich kosmetischer und klinischer Forschung. Sie ist Dozentin am Fachbereich Kosmetikwissenschaft der Uni Hamburg und als Referentin auf Fachkongressen, Trainerin sowie Fachautorin aktiv.